[…] Source: Mein österreichisches Leibgericht: Kaiserschmarrn […]

Als Manuela die Idee hatte unsere österreichischen Lieblingsgerichte vorzustellen, war ich gleich Feuer und Flamme. Lange überlegen musste ich auch nicht, denn Kaiserschmarrn habe ich schon seit jeher geliebt. Köstlich fluffig ist er wohl die bekannteste Süßspeise Österreichs und bekannt über unsere Grenzen hinaus. Grund genug euch zu zeigen, wie man diesen Klassiker ganz leicht selbst machen kann.
Um den Ursprung des Namens „Kaiserschmarrn“ ranken sich viele Mythen. So gibt es eine Legende, die besagt, dass der damalige Hofküchen-Pâtissier ordentlich ins Fettnäpfchen getreten sei. Kaiserin Elisabeth – bekanntermaßen äußerst figurbewusst – soll ein ordentliches „Schnoferl“ gezogen haben, als ihr die neue Komposition aus Palatschinkenteig und Zwetschkenröster vorgesetzt wurde. Der Kaiser hatte scheinbar Mitleid und rettete seinen Pâtissier mit den Worten „Na geb‘ er mit halt den Schmarrn her, den unser Leopold da wieder z’sammgekocht hat.“
In einer anderen Variante wurde der Kaiserschmarrn anlässlich der kaiserlichen Hochzeit von Franz Joseph und Elisabeth kreiert und der neuen Kaiserin gewidmet. Aus dem ursprünglichen „Kaiserinschmarrn“ wurde dann aber der „Kaiserschmarrn“ – Franz Joseph schmeckte die Süßspeise nämlich deutlich besser.
Wieder eine andere Geschichte erzählt von der Einkehr des jungen Kaisers nach einer Jagd auf einer Hütte. Der Chef der Hütte (früher auch „Kaser“ genannt) setzte Franz Joseph seinen hausgemachten „Kaiserschmarrn“ vor. Nachdem der Kaiser davon begeistert gekostet hatte, soll er das Gericht kurzerhand – und Marketing-technisch weise – in „Kaiserschmarrn“ umbenannt haben.
Welche Geschichte nun wahr ist – das bleibt ungelöst. Eins ist jedoch klar: Was einen Kaiser schon begeisterte, kann doch nicht schlecht sein, oder?
Zutaten für 4 Personen
- 200g Universalmehl
- 4 Eier
- 300ml Milch
- 1 EL Kristallzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1/2 Päckchen Backpulver
- Abrieb einer Zitrone
- 125g Butter
- 3 EL Rosinen
- Rum
- 1 EL Kristallzucker zum Karamellisieren
- Staubzucker
Als Beilage eignen sich Zwetschenröster und/oder Apfelmus
Vorbereitungszeit: 20min
Backzeit: 10-15min (abhänging vom Herd)
Dauer: ca. 30min
Zubereitung
Legt die Rosinen im Rum ein. Sie sollten für mindestens fünfzehn Minuten, idealerweise für eine Stunde ein Bad nehmen. Die Menge an Rosinen ist jedem selbst überlassen und Geschmackssache.
Trennt nun die Eier – das Dotter am besten gleich in eine große Schüssel – und stellt das Eiklar bei Seite. Dotter, Milch, Backpulver, Vanillezucker und den Abrieb einer unbehandelten Zitrone gut verrühren. Mengt nun nach und nach das Mehl bei und vermischt alles, bis ein glatter Teig entsteht. Lasst den Teig kurz rasten.
In der Zwischenzeit müsst ihr das Eiklar mit einem Esslöffel Kristallzucker und einer Prise Salz steif schlagen. Nicht vergessen – erst wenn der Eischnee so fest ist, dass man die Schüssel umdrehen könnte und der Eischnee an seinem Platz bleibt, ist er fertig! Hebt den Eischnee nun vorsichtig unter den Teig; am besten langsam von Hand, damit der Schnee nicht in sich zusammenfällt.
Erhitzt cirka die Hälfte der Butter in einer flachen und breiten Pfanne. Inzwischen könnt ihr auch schon das Backrohr auf 180°C vorheizen.
Jetzt geht’s an Eingemachte: Gießt den Teig von der Mitte ausgehend langsam in die Pfanne. Es sollte eine cirka ein Zentimeter hohe Schicht entstehen. Wartet ein, zwei Minuten und verteilt nun die „beschwipsten“ Rosinen über den Teig. Lasst den Teig für einige Minuten anbacken, bis die Unterseite leicht braun geworden ist. Wendet die nun entstandene dicke Palatschinke mit Hilfe eines Pfannenwenders vorsichtig und backt den Teig für ungefähr zehn Minuten im vorgeheizten Ofen, bei Ober- und Unterhitze. Kontrolliert dabei laufend die Bräune. Je nach Ofen kann der Teig kürzer oder länger brauchen. Ein kleiner Tipp: Solltet ihr es nicht schaffen den Teig mit einem Pfannenwender zu drehen, so könnt ihr den Teig einfach vierteln – wie eine Pizza – und dann jedes Viertel für sich wenden. Das gelingt bestimmt.
Sobald der Teig goldbraun gebacken wurde, nehmt die Pfanne aus dem Backrohr. Der Moment ist gekommen, um aus dieser Monster-Palatschinke den titelgebenden Schmarrn zu zaubern. Zerreißt den Teig mit Hilfe von zwei Gabeln in mundgerechte Stücke.
Schiebt den Kaiserschmarrn an den Rand der Pfanne, bis ein Platz in der Mitte frei ist. In der Pfannenmitte Kristallzucker in Butter karamellisieren lassen. Alles gut durchmischen und bei geringer Hitze nochmals kurz ins Backrohr geben.
Anschließend am besten auf einem vorgewärmten Teller anrichten. Ein wahrer Kaiserschmarrn wird daraus, nachdem ihr ihn mit reichlich Staubzucker bestäubt habt und mit Zwetschkenröster und/oder Apfelmus serviert.
KAISERSCHMARRN
Zutaten für 4 Personen
- 200g Universalmehl
- 4 Eier
- 300ml Milch
- 1 EL Kristallzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1/2 Päckchen Backpulver
- Abrieb einer Zitrone
- 125g Butter
- 3 EL Rosinen
- Rum
- 1 EL Kristallzucker zum Karamellisieren
- Staubzucker
Als Beilage eignen sich Zwetschenröster und/oder Apfelmus
Vorbereitungszeit: 20min
Backzeit: 10-15min (abhänging vom Herd)
Dauer: ca. 30min
Zubereitung
- Die Rosinen in Rum einlegen (ca. 1 Stunde ziehen lassen)
- Eier trennen und Eiklar bei Seite stellen
- Dotter, Milch, Backpulver und Vanillezucker in einer großen Schüssel vermischen
- Mehl nach und nach beimengen, danach kurz rasten lassen (ca. 10 Minuten)
- Eiklar mit Kristallzucker und einer Prise Salz steif schlagen und langsam unterheben
- Die Hälfte der Butter in einer flachen Pfanne erhitzen und das Backrohr auf 180°C vorheizen.
- Gießt den Teig in die Pfanne, bis eine cirka 1 Zentimeter hohe Schicht entsteht. Wartet zwei Minuten und verteilt die „beschwipsten“ Rosinen gleichmäßig auf den Teig. Lasst den Teig für einige Minuten anbacken, bis die Unterseite leicht braun wird. Wendet die nun entstandene dicke Palatschinke mit Hilfe eines Pfannenwenders und backt den Teig für ungefähr 10 Minuten im vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze). Kontrolliert laufend die Bräune!
- Sobald der Teig goldbraun ist, aus dem Backrohr herausnehmen
- Zerreißt den Teig mit zwei Gabeln in mundgerechte Stücke
- Schiebt den Kaiserschmarrn an den Rand der Pfanne, bis ein Platz in der Mitte frei ist. In der Pfannenmitte Kristallzucker in Butter karamellisieren lassen
- Alles gut durchmischen und bei geringer Hitze nochmals kurz ins Backrohr geben
- Danach auf einen Teller anrichten, mit reichlich Staubzucker bestäuben und mit Zwetschkenröster und/oder Apfelmus servieren
ENGLISH RECIPE
MY AUSTRIAN FAVORITE: EMPORERS TRIFLE
When Manuela told me about her idea, that we should present our favorite Austrian dishes, I was all for it. And I didn’t have to think long about it, because I have loved „Kaiserschmarrn“ since I was a child. The mouthwatering and fluffy dish is a true staple in Viennese cuisine and known all over the world. Reason enough to show you how easy it is to make this classic by yourselves.
Ingredients
- 1 2/3 cup flour
- 4 eggs
- 1 1/4 cup milk
- 1 Tbsp sugar
- 1 package vanilla sugar
- 1 pinch salt
- 3 tsp baking powder
- Grated lemon zest of 1 untreated lemon
- 1/2 cup butter
- 2 Tbsp raisins
- Rum
- 1 Tbsp sugar (to caramelize)
- Confectioners‘ sugar
Serve with plum sauce and/or apple sauce
Preparation time: 15min
Baking time: 10-15min
Total time: 30min
Servings: 4
Directions
- Place the raisins in a bowl, mix with the rum and leave to stand for approx. 1 hour
- Separate the eggs and place the yolks in a mixing bowl
- Pour in the milk, flavor with some grated lemon rind and vanilla sugar, and add the baking powder. Mix to form a smooth dough
- Strain in the flour and fold gently with a spoon until it is completely absorbed by the mixture. Allow it to rest for a short while
- Beat the egg whites together with the sugar and a small pinch of salt until it forms a firm peak, and fold into the dough mix
- Heat half of the butter in a frying pan. Preheat the oven to 180°C
- Pour in a thin layer of batter (1 centimeter). Sprinkle the soaked raisins over the top and cook the underside of the batter until it’s light brown, turn over using a spatula and bake for 10 minutes in the pre-heated oven with static upper and lower heat until golden brown
- Take the skillet out of the oven
- Tear the Emporers Trifle into pieces using two forks
- Push the pieces to the edge of the skillet and create a free space in the middle of it. Add the rest of the butter and some crystal sugar and caramelize
- Mix thoroughly and put the Emporers Trifle in the oven for a short time
- Sprinkle with confectioners‘ sugar to garnish and serve with plum sauce and/or applesauce
Jenny says
Die einfachen Klassiker sind doch immer die besten! Das sieht ganz hervorragend aus, kommt auf meine „Backliste“!
Nur eine Anmerkung, kann es sein, dass ihr 200gr Mehl meint statt „20dag Universalmehl“?
Grüße aus Hamburg,
Jenny
The Recipettes says
Hi Jenny! Ah – das ist wieder eine kleine Eigenheit bei uns Österreichern ;)) Wir rechnen in Rezepten oft in Dekagramm. 20 dag sind 200 g. Ich habe das jetzt aber im Rezept umgeändert. Hatte ganz vergessen, dass Dekagramm in Deutschland ja nicht üblich sind :) Ich hoffe, dass dir der Kaiserschmarrn schmecken wird! Alles Liebe aus Wien! <3
Arno von Rosen says
Klasse fotografiert und lecker ists sowieso :-)
The Recipettes says
Danke Arno, wie immer sehr lieb von dir!! GlG
Alice Wunder says
Diesmal nur quergelesen, weil azf Reisen. Aber Kaiaserschmarrn hätte auch ohne Lesen ein Like verdient.
The Recipettes says
Haha, dankeschön! Hoffe du hattest eine gute Reise! GlG
Jenny says
Ach so, schäm, da muss ich noch lernen!
Nicole says
Aha, das Karamellisieren zum Schluss ist also das Geheimnis… Das muss ich unbedingt ausprobieren! Danke für das tolle Rezept, der Kaiserschmarrn sieht wirklich superlecker aus.
The Recipettes says
Danke für deinen lieben Kommentar! Ja, das Karamellisieren gibt den ganz besonderen Geschmack, wie man ihn vom Restaurant auch gewohnt ist :) Hoffe, dass er dir schmecken wird! Alles <3
Olet lucernam! says
Schmeiß mal einen Portion rüber! ;) Ob es auch veganen Kaiserschmarrn gibt? *grübel LG, Silke
olet-lucernam.de
The Recipettes says
Haha, leider schon alles weg ;)
Eine vegane Variante habe ich noch nie ausprobiert, aber ich habe mal ein bißchen im Internet gestöbert und bin auf dieses Rezept gestoßen: https://www.veganblatt.com/kaiserschmarrn-vegan Möglich ist es also auf alle Fälle :) GlG
Teigspachtel says
Lecker !!! Muss ich diese Woche probieren 😍😍
The Recipettes says
Dankeschön! :) Gib dann Bescheid wie es dir geschmeckt hat! GlG
Teigspachtel says
Mach ich ;-) glg
Lehrercafe says
Danke, danke, danke für dieses herrliche Rezept und vor allem auch für die Ursprungsgeschichten. Das finde ich immer unglaublich spannebd bei solchen alten Rezepten, dass man mal erfährt, aus welchem Grund oder auf welche Art und Weise sie entstanden sind. LG Ela☕
The Recipettes says
Danke für deinen lieben Kommentar!!! Und ja, ich mag auch diese historischen Geschichten dahinter, das gibt dem Ganzen immer so eine nette Atmosphäre :) Schönen Sonntag noch! Alles <3
luiselupini says
Da bin ich dabei!!!!
The Recipettes says
Haha, klingt nach einem Plan ;) Happy Sunday!!!
soschlank says
Na, den Schmarrn würde ich auch gerne probieren
The Recipettes says
Leiiiiiiiiiider schon aus – aber einfach selbst machen :) (schmeckt dann eh meistens besser ;D). Alles <3
Anna says
Oh wie lecker!!!!
The Recipettes says
Danke Anna! Hab einen schönen Sonntag! Alles Liebe!
discoverinfinityblog says
Ich liebe Kaiserschmarrn. Danke für das Rezept, werde ich doch gleich mal ausprobieren. LG Uli
The Recipettes says
Freut mich, dass dir das Rezept gefällt! Gib Bescheid wie dir der Kaiserschmarrn gelungen ist! Schönen Sonntag noch! GlG
discoverinfinityblog says
Mach ich :-)
ballblog says
Das ist witzig, wenn immer ich in Österreich zum Essen eingeladen war, gab’s entweder Weiner Schnitzel oder Kaiserschmarrn. :-) Habe den Eindruck, Kaiserschmarrn geht quasi immer – oder? :-)
The Recipettes says
Haha, ja da hast du ganz recht. Schnitzel und Kaiserschmarrn sind einfach sehr beliebt bei uns. In meiner Büro-Kantine gibt es sogar jeden Donnerstag „Schnitzeltag“ – da sieht man wie sehr das Wiener Schnitzel in unseren Genen liegt. ;D GlG
Ulrike says
Saulecker!!!