
Happy Thanksgiving! Heute feiern Millionen Amerikaner das Fest des Truthahns. Doch wisst ihr eigentlich was hinter dieser Tradition steckt? Wir haben euch 5 Fakten über einen der stärksten Reisetage des Jahres herausgesucht.

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Fakt 1 Jede Geschichte hat zwei Seiten
Wie fast bei jeder Tradition scheiden sich die Geister um den genauen Ursprung des beliebten Festes. Dabei haben sogar die USA und Kanada unterschiedliche Geschichten zu erzählen.
USA
Die am weitesten verbreitete Version erzählt von einem Erntedankfest, das die Pilgerväter bei Plymouth Rock, zusammen mit dem Stamm der Wampanoag Indianer, im Herbst 1621, gefeiert haben. Dies ist auch die Erzählung, auf die sich sowohl US- Amerikaner, als auch Kanadier berufen.
Es gibt noch eine weitere Überlieferung wonach bereits 1565 in Florida, die Spanier nach einer Messe eine Mahlzeit mit dem dort ansässigen Stamm geteilt haben sollen.
Kanada
Das erste aufgezeichnete Kanadische Thanksgiving kann auf das Jahr 1578 zurückdatiert werden. Das Jahr nach der dritten Schiffsreise von Martin Frobisher. Nachdem er eines seiner Schiffe verloren hatte, gab es nach seiner sicheren Ankunft in Nunavut genügend Grund zu feiern.

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Fakt 2 Das Spiel mit dem Datum
Die USA und Kanada feiern Thanksgiving zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Kanada am zweiten Montag im Oktober und die USA am vierten Donnerstag im November.
Bis zu diesen mittlerweile gefestigten Zeiten, hat sich das Datum in den USA mehrfach geändert. Jeder Präsident hatte da seine ganz eigenen Vorstellungen, bis wir beim uns heuten bekannten Tag angekommen sind.
So wurde beispielsweise der Termin eine Woche nach vor geschoben, da befürchtet wurde, dass der späte Termin eine negative Auswirkung auf das Weihnachtsgeschäft haben könnte.
Der Beschluss wonach Thanksgiving ein Feiertag sei, wurde jedoch bereits 1789 gefällt.

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Fakt 3 Auch Truthähne erhalten Begnadigungen
Jedes Jahr zu Thanksgiving wird ein Truthahn vom US-Präsidenten höchstpersönlich ausgesucht und begnadigt. Dieser darf dann den Rest seines Lebens auf einer hübschen Farm verbringen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…
Zugegeben DIESE Tradition liest sich dann doch mehr als…sagen wir „gewöhnungsbedürftig“.
Klarerweise wollen wir euch die Geschichte dahinter nicht vorenthalten. Laut dem „Weißen Haus“ geht der Brauch auf Lincolns Zeiten zurück. Sein Sohn Todd bat den damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten darum den Truthahn zu verschonen. Schließlich habe er das gleiche Recht zu leben, wie jeder andere. Lincoln stimmte seinem Sprössling zu und so durfte der Truthahn weiterleben.

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Fakt 4 Beim ersten Thanksgiving-Dinner gab es KEINEN Truthahn
Wer Truthahn auf der Tafel des ersten zurückdatierten Thanksgiving Fests 1621 erwartet, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen.
Die Wampanoag Indianer sollen zu Ehren der Kolonisten stattdessen 5 Hirsche getötet haben. Damit wäre Wild eigentlich die traditionelle Speise am Thanksgiving Tisch.
Wer kann sich das heutzutage noch vorstellen? Schließlich wird der Tag der Tage sogar als Turkey Day bezeichnet.
Warum die Wahl letztendlich auf den Truthahn fiel hatte wohl einen ganz pragmatischen Grund: Es war reichlich davon in der Region vorhanden. Keine spannende Erklärung, aber irgendwie auch die einzig logische. ;)

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Fakt 5 Nicht nur die Geschäfte lieben Thanksgiving
Warum?! Weil am Fenstertag nach Thanksgiving traditionell der Black Friday stattfindet. Dieser läutet den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison ein. Unschlagbare Angebote und ebenso unschlagbare Warteschlangen erwarten einem an diesem Tag. Kein Wunder, dass viele Amerikaner mittlerweile auf Online Shopping setzen. Denn der darauf folgende Cyber Monday verspricht unkompliziertes Einkaufen. Wirtschaftlich gesehen ist der Black Friday somit ein wichtiger Indikator für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.
Tipp
Habt ihr Lust bekommen eine der traditionellen Speisen auszuprobieren?
Dann schaut doch mal bei diesen Blogs vorbei:
Jenny says
Schulmeister-Modus an:
“Thanksgiving in USA wird immer am vierten Donnerstag gefeiert, nicht wie von euch geschrieben am letzten, dieses Jahr gibt es noch einen weiteren Donnerstag im November.”
Schulmeister-Modus wieder aus
The Recipettes says
Jenny! Oje, du hast vollkommen recht. Eigentlich wollten wir die Geschichte detaillierter aufzäumen und dann ist es leider ein Schlampigkeitsfehler geworden. Du bist ein Schatz! Schon ausgebessert…danke fürs wachsame Auge… 😉 Happy Thanksgiving 🦃🍁🍽
Jenny says
Gern geschehen und euch auch noch ein schönes Thanksgiving!
The Recipettes says
Abraham Lincoln hat 1863 den Termin auf den letzten Donnerstag im November gesetzt. 1939 hat aber Franklin D. Roosevelt (um die Konjunktur anzukurbeln) Thanksgiving auf den Vorletzten Nov verlegt. Seit 1941 ist es aber der heute bekannte Termin ;)
Dorie says
Eigentlich schade, dass Erntedank hier nicht so gefeiert wird. Klar, in der Kirche, aber das hatte auch immer halt gleich diesen Kirchen-Anstrich. Aber diese Tradition, dass man zusammen was Gutes isst, so ein kleines Vor-Weihnachten, das wäre doch eigentlich recht schön :)
Danke für die interessanten Fakten!
Liebe Grüße
Dorie von http://www.thedorie.com
The Recipettes says
Liebe Dorie! Ich muss schon eines sagen. Es ist immer wundervoll deine mühevoll geschriebenen Kommentare zu lesen. Ein Genuss. So machen Recherche und Schreiben wirklich Spaß. Ich finde dieses Fest auch so unheimlich schön. Allein die Idee. Ich sehe immer wie sich meine Freunde in Amerika darauf vorbereiten und wünsche mir das hier auch zu machen. Ich glaube, nächstes Jahr ist es dann soweit. Liebe Grüße, Manuela
Alex Jones says
Schöner Blog Eintrag! Nur eine kleine Anmerkung: Der Sohn, einer von vieren, hiess Todd, nicht Ted, und genauer Robert Todd, der als der Problemsohn bekannt wurde. Ansonsten alles gut und Danke!
LG Alex
The Recipettes says
Oh ja da hat Autokorrektur zugeschlagen. So gemein! Danke ;)
The Recipettes says
Und schon ausgebessert. Ärgerlich aber irgendwie super schön so aufmerksame Leser zu haben. Danke für das Lob :)