
Es gibt Essen, das verbindet man automatisch mit einer Person, einer Situation oder einem Gefühl. Alle drei Kriterien treffen auf den folgenden Kuchen zu. Seit ich denken kann, hat meine Mama mir zu Geburtstagen, Namenstagen und sonstigen Festtagen immer eine Frage gestellt: „Welchen Kuchen soll ich dir diesmal backen?“ Und jedes Mal – ich denke zur Enttäuschung meiner Mutter – lautet/e die Antwort: „Den Ameisenkuchen!!!!„.
Ich hoffe, dass jetzt niemand glaubt ich stamme aus einer Familie von Insekten-Fanatikern. So schlimm ist es dann doch nicht: Vielmehr reiht sich der Ameisenkuchen in die lange Reihe an kulinarischen Genüssen, welche irreführende Namen tragen, wie z.B. auch der falsche Hase: Wobei ich zugeben muss, dass es in meiner Kindheit doch eine Zeit des Zweifels gegeben hat, ob meine Mama tatsächlich das sommerliche Ameisenproblem auf originelle Art und Weise gelöst hatte. Aber nein, die Ameisen im Kuchen sind stattdessen Schokostreusel (die Ähnlichkeit zu den kleinen Insekten ist allerdings tatsächlich verblüffend).
ZUTATEN für ca. 14 Stück
- 25 dag Butter
- 25 dag Staubzucker
- 1 Packerl Vanillezucker
- 4 Eier
- 25 dag Mehl
- 1/2 Packerl Backpulver
- 1/8 l Eierlikör
- 1/2 Packerl Schokostreusel
Vorbereitungszeit: 20min
Backzeit: 45-50min
Dauer: 1h 10min
ZUBEREITUNG
Ich bin beim Backen ein Fan davon alle Zutaten bereits im Voraus in kleinen Schüsseln vorzubereiten. Erstens – wird man zwischendurch nicht davon aufgehalten Mehl, Zucker und Co abzuwiegen und zweitens kann alles blitzschnell zum Teig hinzugefügt werden. Vor allem letzteres ist oftmals von Vorteil.
In diesem Fall, rate ich euch die Butter bereits in der Mikrowelle auf der niedrigsten Stufe leicht zu erwärmen, damit sie schön weich ist. Wer es kalorienarmer bevorzugt, kann auch Margarine verwenden. Nachdem alle Zutaten nun bereit stehen, nehmt die Eier (Medium) und trennt sie. Nichts wegschmeißen, denn Dotter wie Eiweiß werden weiter verwertet. Nehmt euch zuerst eine Teigschüssel und rührt Butter, Staubzucker, Vanillezucker und die Dotter schaumig. Ich habe keine Küchenmaschine und verwende meinen guten alten Mixer mit dem Rührhaken-Aufsatz. Jetzt fügt das Mehl hinzu. Um Klümpchen zu vermeiden, verwendet ein Sieb damit wirklich nur feines Mehl in den Teig eingerührt wird. Dasselbe gilt für das Backpulver.
Stellt den Teig kurz zur Seite und schlagt die vier Eiklar zu Schnee. Der alte Trick: Der Schnee ist dann fertig, wenn ihr die Schüssel umdrehen könnt – ohne, dass etwas raustropft. Das Highlight folgt: Der Eierlikör… er wird dem Kuchen ein wunderbares Aroma geben. Rührt ihn gemeinsam mit dem Schnee unter den Teig. Das Ganze vermischen bis der Teig glatt ist und sich kleine Bläschen bilden. Zu guter Letzt kommen die namensgebenden Schokostreusel hinzu. Rührt diese – sanft! – mit einem Kochlöffel unter.
Ab mit dem Teig in die bereits eingefettete und bemehlte Gugelhupfform und das Ganze für 45 Minuten bei 160 Grad backen. Diese Zeit bezieht sich auf einen Gasherd! Nach der angegebenen Zeit, steche ich mehrmals mit einem kleinen Metallspieß in den Kuchen. Bleibt daran Teig hängen, braucht der Kuchen noch ein paar Minuten. Nach dem Auskühlen, den Gugelhupf stürzen und mit etwas Puderzucker bestäuben. Voilà – die Ameisen sind bereit gegessen zu werden ;) Am besten schmeckt der Kuchen wenn er bereits einen Tag „ziehen“ konnte – dann entfaltet der Eierlikör seine ganze Wirkung und der Teig wird herrlich flaumig und zart.
MAMA´S AMEISENKUCHEN
Zutaten für ca. 14 Stück
- 25 dag Butter
- 25 dag Staubzucker
- 1 Packerl Vanillezucker
- 4 Eier
- 25 dag Mehl
- 1/2 Packerl Backpulver
- 1/8 l Eierlikör
- 1 Packerl Schokostreusel
Backzeit: 45-50min
Dauer: 1h 10min
- Butter, Staubzucker, Vanillezucker und die Dotter schaumig rühren.
- Mehl mit Backpulver versieben & einrühren.
- Eierlikör, Schokostreusel und zuletzt den Schnee der 4 Eiklar dazugeben.
- Masse in eine gefetteten & bemehlten Form füllen.
- Bei 160 Grad für ca. 45 Minuten backen.
cornelia1972 says
Ich kenne das – bei mir sind es Mamas Apfelkuchen und Omas Obstkuchen (gibts übrigens beide bei mir am Blog) und jetzt……jetzt geht es MIR so – ich hab selber Kinder und die wollen auch immer die selben Kuchen haben;-) GlG ebenfalls aus Wien
the.recipettes says
Guten Morgen! Ja, die Mamas und Omas – was täten wir nur ohne sie? :) Schön, dass das bei dir schon in die nächste Generation geht! Übrigens hab ich schon bei dir vorbeigeschaut – der gedeckte Apfelkuchen steht auf jeden Fall auf meiner To-Bake-Liste ;) Alles Liebe! Danuta
cornelia1972 says
Ja, die 2 haben mir viel gezeigt – vor allem meine Oma mit einer Engelsgeduld – nur mit ihren Mengenangaben konnte ich nie etwas anfangen (5 gute Hand voll Mehl, ein Stück Butter, ein bissl Milch etc…. ;-)
the.recipettes says
Haha, ja das kenn ich! Meine Mama sagt auch immer wenn ich sie nach Mengenangaben frage: „Na soviel wie es eben braucht.“ ;))
isabelsenoner says
Dieser Kuchen sieht köstlich aus. Mütter sind immer noch die besten Köchinnen wie ich finde:-) tolles Rezept! (isabelsbackblog.com)
the.recipettes says
Danke für deinen lieben Kommentar Isabel! Ja, Mamas sind einfach immer die BESTEN :) Gebe das Kompliment auch gerne an meine weiter ;) GLG Danuta
Gudrun Grasberger says
Hat dies auf Gudrun von Mödling rebloggt und kommentierte:
Warum nicht mal Beiträge von anderen Bloggern bloggen? Hier weiß ich das der Kuchen ein Hammer ist ;-) Danuta und Manuela freuen sich sicher über einen Besuch auf Ihrer Seite :-)